- Marvell
- Marvell['mɑːvəl], Andrew, englischer Dichter, * Winestead (bei Kingston upon Hull) 31. 3. 1621, ✝ London 16. 8. 1678; entstammte einer puritanischen Familie, stand O. Cromwell nahe und war ab 1657 Mitarbeiter J. Miltons im Staatsrat; 1659-78 Parlamentsmitglied für Hull (in der Restaurationszeit gehörte er der Opposition an und trat für religiöse Freiheit und gegen höfische Tyrannei ein). - Sein frühes lyrisches Schaffen, im Stil der Metaphysical Poets, an Horaz geschult und von J. Donne beeinflusst, umfasst Liebesgedichte (»To his coy mistress«), reflektierende Naturlyrik (»The garden«, »Upon Appleton House«) sowie panegyrische politische Dichtung (»Horatian ode upon Cromwell's return from Ireland«) und bedient sich einer eigenwilligen Metaphorik. - In seiner eigenen Zeit wirkte Marvell v. a. als politischer Dichter und Satiriker; seine »Miscellaneous poems« erschienen 1681 postum, sein lyrisches Werk hat erst im 20. Jahrhundert breite Beachtung gefunden.Ausgaben: The poems and letters, herausgegeben von N. M. Margoliouth, 2 Bände (31971); Complete poetry, herausgegeben von G. de F. Lord (1984).Gedichte, herausgegeben von W. Vordtriede (Neuausgabe 1982).
Universal-Lexikon. 2012.